Kommende Gäste & Specials
Mi. 29.3. / 20:00Einführung von: Karl-Heinz Schmid, Kurator; Eintritt frei
Die Brüder Rolf und Joachim Kühn haben es, unabhängig voneinander, als deutsche Jazzmusiker zu Weltruhm gebracht. Während Rolf noch in der Weimarer Republik geboren wurde und die Nazizeit miterlebte, kam Joachim am Ende des Krieges in Leipzig auf die Welt. Dort lebten sie bis zur jeweiligen Flucht in den Westen. Hier wurden beide an ihren Instrumenten – Rolf mit der Klarinette, Joachim am Piano – zu den Besten ihres Fachs und spielten mit den großen Namen des Jazz. Lamby beobachtet die Musiker bei ihren Auftritten, die sie noch mit 75 und 90 Jahren regelmäßig ga-ben. Das filmische Porträt folgt den Brüdern auf deren mal gemeinsam, mal getrennt verlaufenden Pfaden und verbindet ihre musikalische Entwicklung mit Ereignissen der deutschen Nachkriegsge-schichte. Rolf Kühn starb im vergangenen Jahr, Joachim Kühn ist weiterhin aktiv.
Mi. 5.4. / 20:00mit Einführung: Karl-Heinz Schmid, Kurator
Kein anderer Musikstil hat das 20. Jahrhundert so geprägt wie der Jazz. Er ist Sinnbild der Golden Twenties, der Soundtrack der deutschen Nachkriegsgeschichte und die Keimzelle der Popkultur. Schon früh galt Frankfurt als die Hauptstadt des Jazz in Deutschland. 1928 wurden am Dr. Hoch’s Konservatorium die ersten Jazzklassen initiiert, und hier ist auch das hr-Jazzensemble ansässig, das älteste Ensemble für Modern Jazz in Deutschland. Auch das Deutsche Jazzfestival wurde 1953 in Frankfurt gegründet. Vor allem aber hat die Jazzstadt Frankfurt zahlreiche weltbekannte Stars in den Frankfurter Jazzkeller gelockt und viele renommierte Musiker hervorgebracht.
Jochen Hasmanis hat - in acht Jahren Produktionszeit und ohne Finanzierung – in zahlreichen Interviews mit Protagonisten der Jazzszene einzigartige O-Töne, Archivmaterialien, Konzertmitschnitte und Re-Enactments zusammengetragen. Sein Film zeichnet ein emotionales zeit- und kulturhistorisches Porträt der Frankfurter Musikerszene.
Filme vom 23.3. bis 29.3.
Ab Do. 23.3. / 17:30
Mit ihrem Roman „Fear of Flying” wurde Erica Jong 1973 über Nacht zum internationalen Star der Literaturszene – und das mit Anfang 30. Erica Jong rückte in ihrem autobiographischen Roman erstmals die erotischen Bedürfnisse und die Lust von Frauen in den Fokus, was in den prüden USA ein Skandal war. Doch zugleich gewann Jong als Kämpferin für die sexuelle Befreiung der Frauen viele Anhänger*innen, und wurde eine der Vorreiter*innen der sex-positiven feministischen Bewegung.
Wie wurde aus der jüdischen College-Dozentin eine feministische Ikone? In Kaspar Kasics Film blickt Erica Jong zurück auf viele bewegte und abenteuerliche Jahre, ihre Liebe zum Feminismus und zu Männern. Der „Gegensatz” darin, der für die Autorin keiner ist, brachte ihr den Vorwurf der Provokation ein und erforderte viel weitere Aufklärungsarbeit. Ihr Leben lang eckte die heute Anfang 80-jährige Jong an, doch sie entlarvte dadurch die antiquierten Rollenbilder und den schambehafteten Sexual-Diskurs der US-amerikanischen Gesellschaft.
ab Do. 23.3. / 18:00
Sharaf ist einer von unzähligen jungen Männern in der arabischen Welt, die auf eine bessere Zukunft hoffen. Doch der junge Ägypter tötet in Notwehr einen Mann, und später wird ihm beim Verhör auf dem Polizeirevier mit Foltermethoden und Manipulation ein falsches Geständnis entlockt. Sharaf be-kennt sich zu Mord und muss ins Gefängnis. Hier treffen seine Träume von Wohlstand und einer besseren Zukunft auf die harte Realität. Als Spitzel der Gefängnisleitung bekommt er einige Hafterleichterungen, doch der Preis, dafür in der Klassengesellschaft des Gefängnisses sozial aufzusteigen und zu über-leben, ist hoch.
Der Mikrokosmos des Gefängnisses spiegelt am Beispiel Sharafs die komplexe Lebenssituation der Menschen in vielen arabischen Ländern wider, die unter Diktaturen und Armut leiden. Armut, die Folge eines zutiefst ungerechten globalen ökonomischen Systems ist. Nach dem Roman des 1937 in Kairo geborenen Schriftstellers Sonallah Ibrahim, der in den 1960ern inhaftiert war.
Ab Do. 23.3. / 20:00
Kim hat das ewige Schweigen ihrer Mutter Lore satt, denn deren Trauma belastet seit Jahrzehnten die Familie, ihre Beziehung und Kims Alltag. Als Lore sechs Jahre alt war, wurde sie mit ihrer Mutter nach Ausschwitz deportiert. Nur Lore hat den Holocaust überlebt, doch das Trauma niemals überwunden. Lore lebt heute hochbetagt in Bremen, überträgt jeden Artikel aus dem Weser-Kurier auf Karteikarten, archiviert sie in Kartons und weigert sich seit Jahren zu reden. Weder über ihre eigene Mutter noch über Kims Bruder Tom, der sich das Leben genommen hat. Kim, die als Künstlerin mehr schlecht als recht in Berlin lebt, hat eigene Strategien entwickelt, um sich ein Stück Normalität zu bewahren. Die Hunde, die sie als Gassi-Gängerin betreut, und ihr Glauben geben ihr täglich neuen Mut. Mutter Lores Trauma lastet schwer auf allem und die Wut auf beiden Seiten bricht immer wieder durch. Sandra Prechtel porträtiert eine Mutter-Tochter-Beziehung, deren schmerzhafte Auseinandersetzungen auch die Kraft und Liebe der Frauen zeigt.
Sandra Prechtels Porträt ist nominiert als „Bester deutscher Filme“ für den Preis der deutschen Filmkritik, der während der Berlinale 2023 vergeben wird.
ab Do. 23.3. / 20:30
Als die Freundinnen Yesmin, Nati und Bella im Hijab vor der Kamera zum Lied „Losing My Religion“ von R.E.M. tanzen und posieren, ahnen sie noch nicht, wie viral ihr Video gehen wird. Dieses verbreitet sich rasch auf Social Media und sie erleben zugleich Kritik oder Lob. Yesmins kurdischer Vater ist begeistert und hilft dem Trio, mit ihrem Lied auf Feiern in der Gemeinde aufzutreten. Als Nati bei einer Talkshow ungefragt über muslimische Erfahrungen spricht, obwohl sie keine Muslima ist, beschleicht Yesmin ein ungutes Gefühl. Alle drei Mädchen sind in Wien aufgewachsen, ihre Eltern aber eingewandert. Jede von ihnen kennt die Zerrissenheit, zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen. Je akzeptierter die Erscheinung der drei Frauen im Hijab in ihrem Umfeld wird, desto mehr hinterfragt sich Yesmin selbst, zu deren Alltag er bisher gehörte. Gleichzeitig muss Yesmin als einzige Muslima im Trio manche Kritik alleine aus-sitzen, wenn ihr Leute vorschreiben wollen, wie sie ihr Kopftuch tragen oder sie sich benehmen soll. Nachdem Nati und Bella sich zunehmend von Yesmin distanzieren und sogar verschwinden, steht ihre Freundinnenschaft auf dem Spiel.
KinderKino
Sa. 25.3. + So. 26.3. / 15:00 // Sa. 1.4. + So. 2.4. / 15:00
Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews aus Rocky Beach, Kalifornien, verbindet neben einer innigen Freundschaft, vor allem die Leidenschaft für das Lösen von Geheimnissen und Verbrechen. Die Jungdetektive sind die drei Fragezeichen: Justus ist belesen und hat eine außergewöhnliche Kombinationsgabe, der schüchterne Athlet Peter hat ein Gespür für übernatürliche Phänomene und Bob, der kühle Analytiker, hält mit seinem Blick fürs Wesentliche die Gruppe zusammen.
Statt den Sommer auf dem Schrottplatz von Justus‘ Onkel zu verbringen, reist das Trio dieses Mal nach Rumänien. Die Jungs können dort ein Praktikum bei einer Filmproduktion machen, bei der Peters Vater die Special Effects verantwortet. „Dracula Rises“ soll in einer echten alten Burg gedreht werden, in der einst sogar Vlad Dracul gelebt haben soll. Kaum in Transsilvanien angekommen, häufen sich mysteriöse Ereignisse: Die Detektive stoßen auf die Geschichte eines Jungen, der vor 50 Jahren spurlos verschwunden ist, eine geheimnisvolle Bruderschaft und die Legende eines verborgenen Vampirschatzes. All das stellt nicht nur die Dreharbeiten, sondern auch die Freundschaft der Jungen auf eine harte Probe.
So. 2.4. / 15:30 // Sa. 8.4. – Mo. 10.4. / 15:30
Bald ist Ostern! Die Aufregung in der Häschenschule ist groß, denn wie jedes Jahr wird dazu der sogenannte „Meisterhase“ ernannt. Zur Überraschung aller wird der coole Max als allererster Hase aus der Großstadt vom goldenen Ei auserwählt! Nun muss er die schwierigsten Osterhasenfähigkeiten meistern, doch bevor es überhaupt losgehen kann, wird das goldene Ei auf einmal schwarz. Ist das nur ein schlechtes Zeichen oder will hier vielleicht jemand allen das Osterfest zu verderben? Wer könnte so etwas machen? Vielleicht der gerissene Leo mit seiner Großstadthasen-Gang, der Max’ Titel für sich will? Oder die Füchse aus den Wäldern, die selbst gerne einmal die Eier verstecken möchten? Um Ostern zu retten, muss sich Max sich ausgerechnet mit einem von denen zusammenraufen.